Erobert der eSport als nächstes die Szene der Casual Gamer?

 

Der eSport galt lange als die Domäne der Hardcore-Gamer. Profi-Spieler trainieren hier bis zu 16 Stunden am Tag, verdienen Preisgelder in Millionenhöhe und ordnen wie echte Sportler ihr Leben dem Erfolg unter. Doch in letzter Zeit bahnt sich eine Veränderung an: Nicht mehr nur die eingefleischten Gamer sehen bei eSport-Turnieren zu, immer mehr interessieren sich auch die „Casual Gamer“, also die Gelegenheitsspieler, für das kompetitive Zocken. Auch bei Knuddelesel sind Spiele wie Aces High ja auf gegenseitige Konkurrenz spezialisiert. Sind die Casual Gamer also der nächste Markt, den der eSport für sich erschließen wird? Alle Zeichen stehen auf ja.

Casual-Welle

Der eSport ist bereits jetzt extrem populär, was man schon beim Blick auf die Preispools sieht: Das Preisgeld bei der Dota 2 - The International 2018 lag bei 24,8 Millionen Dollar, wie Gamestar berichtet - und dieses Jahr sollte die Marke von 25 Millionen geknackt werden. Auch immer mehr Zuschauer zieht die Sportart an. In naher Zukunft könnte jetzt aber der Mobile-eSport dafür sorgen, dass sich ein größeres Publikum an Gelegenheitsspielern für eSport interessiert: Titel wie Power Rangers: Legacy Wars, Vainglory, Clash Royale oder Arena of Valor kommen aktuell zwar noch nicht an die Zuschauerzahlen von Spielen wie Overwatch oder League of Legends heran. Doch der mobile Spiele-Sektor ist riesig und die potentielle Zuschauerschaft geht in die Millionen. Im August 2018 haben Entwickler Hatch und Smartphone Hersteller OnePlus bereits die Tubecon abgehalten, bei der erfolgreich eine Angry Birds Championship veranstaltet wurde. Die Rechnung ist einfach: Casual Gamer bringen die gleiche Begeisterung für ihre Lieblingstitel auf wie es auch Hardcore Gamer tun. Nur sind die Spiele meist simpler und leichter zu verstehen.

 

Dota 2-Mod Auto Chess feiert Erfolge

Ein gutes Beispiel für ein massenmarkttaugliches eSport-Game ist Auto Chess. Die Dota 2-Mod mit eSport-Potential war sogar bereits dem Kicker eine Meldung wert. Beim im Oktober anstehenden Auto Chess eSport-Turnier sollen bis zu 1,5 Millionen Dollar im Preistopf liegen.

Dennoch stimmt es natürlich, dass bislang vor allem Titel für Vielspieler den Markt beherrschen. Das sieht man nicht nur an den hohen Preisgeldern von Spielen wie League of Legends, sondern auch mit Blick auf die Rahmenindustrien. Wettanbieter wie Betway unterstützen vor allem eSports-Schwergewichte wie CS:GO, LoL, Dota 2 oder Overwatch. Turniere wie die ESL Pro League (CS:GO), EPICENTER (Dota 2) oder die LCK Summer Slot (League of Legends) sind eben nicht nur für die Wettanbieter, sondern auch für die Zuschauer am interessantesten. Medien berichten hauptsächlich über große eSport-Titel wie FIFA oder auch die anderen hier genannten Beispiele. Doch bald könnte sich das ändern. Gerade Spiele wie 24 Hours Rally oder 3-D Car Driver haben im Multiplayer auch das Potential, sich zu Casual eSport-Games zu entwickeln. Und bei Veranstaltungen wie der Gamescom im August sind eSportler inzwischen fast wichtiger für die Besucher geworden, als die vorgestellten Spiele - deswegen werden auch so viele Karten über Webseiten wie Viagogo verkauft.

Die Zukunft des Casual eSport?

Der eSport könnte also vor allem über die Gaming-Kultur und das mobile Gaming den Massenmarkt erreichen. Dass eSport für Casual Gamer eine große Zukunft vor sich hat, zeigt aber auch ein anderes Beispiel: Spiele-Urgestein Nintendo, bekannt für seine massenmarktfreundlichen Spielreihen, hat den eSport ebenfalls für sich entdeckt. Zur e3 in Los Angeles im Juni veranstaltete der Hersteller eine große Invitational, bei welcher Games laut ntower kompetitiv gespielt werden konnten. Die Veranstaltung zeigt, wie ernst Nintendo es mit dem Casual eSport-Markt meint. Das ist deshalb so signifikant, weil das japanische Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr mit 18 Millionen Einheiten mehr Konsolen absetzen könnte, als Marktführer Sony. Auch einige bei uns vorgestellten Spiele im Jump ’n’ Run Bereich sind von Nintendo Klassikern inspiriert. Daran sieht man, wie populär das Casual Gaming ist und wie groß das Potential für den eSport.

Fazit

Bislang war der eSport vor allem etwas für Hardcore Gamer. Doch bald könnte sich das ändern: Spiele wie Auto Chess, Power Rangers: Legacy Wars und Clash Royale verändern die Szene und sorgen dafür, dass die Casual Gamer (und Casual Fans!) immer wichtiger werden. Das ist nicht nur für Fans von Seiten wie Knuddelesel gut, sondern fürs Gaming im Allgemeinen. Also ran an die Smartphones und Gamepads und die eSport-Szene beobachtet: Es könnte bald ziemlich spannend werden!